Tennis – eine Leidenschaft, die verbindet. Manchmal auch über das Spiel mit der Filzkugel hinaus. Zum Beispiel bei Lena und Chris Papadakis.
2017 lernten sich Lena, die damals noch Rüffer hieß und Christopher im Landesleistungszentrum des WTB in Stuttgart Stammheim kennen. Seitdem gehen sie zusammen durch die (Tennis)-Welt und sind mittlerweile auch verheiratet. Christopher, der vor kurzem seinen A-Trainerschein absolvierte und Lena, die mit ihrem Mann als Trainer den Neustart im Tenniszirkus gewagt hat, verbindet vieles – vor allem aber die LIEBE zum Tennis. Ein Interview….
Wie habt ihr euch kennengelernt?
Christopher: Im Jahr 2017 machte ich die B-Trainer Ausbildung beim WTB. Lena war zu dieser Zeit als Spielerin des Porsche Talent Teams am Bundesstützpunkt in Stammheim. Während eines Lehrgangs der B-Trainer Ausbildung lernten wir uns kennen.
Wie läuft eure Zusammenarbeit auf dem Platz?
Christopher: Lena ist eine sehr intelligente Spielerin. Sie kennt sich im tennistechnischen und -taktischen sowie im konditionellen Bereich sehr gut aus und hat in ihrer fast zweijährigen Spielpause ihren B-Trainerschein gemacht. Sie ist genauso wie ich sehr daran interessiert, ständig neuen Input für unser Training zu geben. Gerne schauen wir auch, wie und was andere Athleten (auch aus anderen Sportarten) trainieren. Daher diskutieren/unterhalten/erarbeiten wir auch gerne mal unseren Trainingsinhalt gemeinsam.
Am Ende auf dem Platz ist sie aber die Spielerin und ich der Coach, auf den sie vertraut und hört. Gerade was die Trainingssteuerung auf dem Platz und während des Kondi-Trainings angeht, braucht die Spielerin meiner Meinung nach klare Ansagen und Vorgaben, damit sie selbst den Fokus auf sich und das Herauskitzeln der letzten paar Prozente legen kann. Demnach sind die Rollen schon klar verteilt, auch wenn es sehr harmonisch und demokratisch abläuft.
Was sind eure gemeinsamen Ziele?
Lena: Zunächst einmal gilt es für uns, die Tatsache, dass wir in der Lage sind, gemeinsam an unseren Zielen im Tennis zu arbeiten, in vollen Zügen zu genießen. Wir wissen das sehr zu schätzen und wollen das auch stets im Hinterkopf behalten. Denn schließlich sind die Erfahrungen, die wir auf den Turnieren, beim Training und generell beim Reisen machen wirklich einzigartig. Man kann also sagen, der Weg ist für uns auf jeden Fall auch das Ziel.
„Kurzfristig gilt es, erst einmal wieder auf der ITF-Tour Fuß zu fassen“
Christopher Papadakis
Christopher: Nichtsdestotrotz haben wir natürlich sportliche Ziele, die wir hartnäckig verfolgen. Das größte Ziel (langfristig gesehen) ist es eines Tages bei den Grand Slams aufzuschlagen (Einzel oder Doppel). Kurzfristig gilt es, erst einmal wieder auf der ITF-Tour Fuß zu fassen und die ersten Punkte zu sammeln, was bei den letzten Turnieren schon gut geklappt hat, wenn man bedenkt, dass Lena beinahe zwei Jahre kein Match/Training hatte.
Was schätzt Ihr am jeweils anderen?
Christopher: An Lena schätze ich Ihre offene und ehrliche Art („Berliner Schnauze“). Das hilft mir beim Training sehr, weil sie direkt sagt, was sie denkt/stört/gut findet. Sie ist sehr diszipliniert, ehrgeizig und rational, was die Arbeit als Trainer eigentlich „einfach“ macht. Gleichzeitig hat sie eine große Leidenschaft vor allem für Sport, weshalb sie auf dem Platz auch emotional ist. Wir sind mit Feuer und Flamme dabei und das macht einfach Spaß.
„Christopher ist unglaublich ruhig und gelassen“
Lena Papadakis
Lena: Christopher ist unglaublich ruhig und gelassen. Auf und auch neben dem Platz hilft mir diese optimistische Gelassenheit und Ruhe sehr, stets das Positive aus allem zu ziehen. Abgesehen davon hat er einen tollen Humor und ist wirklich abenteuerlustig.
Geht es bei euch auch mal nicht um Tennis?
Christopher: Es geht definitiv auch mal nicht um Tennis in unserer freien Zeit! Tatsächlich kann man sagen, dass wir sehr viel über Tennis reden, weil wir den Sport beide einfach lieben und er einen riesigen Teil unseres Lebens ausmacht. Er ist unsere große Leidenschaft. Ansonsten schauen wir aber nahezu jeden anderen Sport auch gerne an (am liebsten live, wenn es mal wieder möglich ist) und ich ganz besonders trotz unserer neuen Heimat Berlin natürlich den VfB Stuttgart. Generell ist Sport also voll unser Ding. Neben dem Sport interessieren uns aber viele andere Sachen auch, wie zum Beispiel gutes Essen, Reisen und Kultur.
Wir versuchen immer auch die Regionen, in denen wir Turniere spielen, kennenzulernen und anzuschauen. Ob zu Hause oder unterwegs, tut uns der Kontrast zum Sport, wenn man beispielsweise mal ein Museum besichtigt, eine Ausstellung anschaut oder sonstige Aktivitäten unternimmt, unglaublich gut und erweitert definitiv unseren Horizont. Außerdem ist aufgrund der Abstammung meines Vaters Griechenland für uns sozusagen eine zweite Heimat, weshalb wir auch beide gerade griechisch lernen.