Die beiden Schiedsrichteranwärterinnen Jane Reber & Annika Schlag berichten über ihr drei-Tages-Seminar bei der Advantage All White Badge School Paris.
Bericht: Jane Reber & Annika Schlag
Tag 1
Der Tag begann mit einem Security Check am Eingang des „Stade Roland Garros“. Nach dem wir unseren „Visiteur“ Pass erhalten hatten, ging es auf die Suche nach unserem Seminarraum. Dort angekommen, wurden wir von zahlreichen Mitarbeitern der FFT (Federation Francaise Tennis) und Kameras empfangen. Der Barista bzw. Barkeeper versorgte uns hier schon, sowie auch während der restlichen Tage der WB School, mit Snacks, Kaffee und Tee. Schon hier lernten wir die anderen Teilnehmerinnen kennen.
Nach der kleinen Stärkung ging es in den Seminarraum, in welchem schon unsere „Teacher“ Eva Asderaki-Moore, Louise Azemar Engzell und Thea Finke auf uns warteten. Ebenfalls hielten ehemalige Grand-Slam Schiedsrichter, wie Sandra De Jenken und Pascal Maria eine kurze Rede, um sich vorzustellen und um sich im Namen der FFT zu bedanken, dass die erste Advantage All Schule in Paris auf der Anlage „Stade Roland Garros“ stattfinden konnte. Nach ihren Erfolgswünschen begannen unsere „Teacher“ auch schon mit ihrer Vorstellung.
Daraufhin begann der erste Seminartag mit einem kleinen (20 Fragen) Pre-Test, der mit dem Level der Fragen für die theoretische Prüfung vergleichbar und mit etwas Vorbereitung gut zu absolvieren ist. Kurz darauf folgte auch schon der theoretische Teil mit den ITF Rules of Tennis, der für den ersten Tag angesetzt war.
Die Mittagspause verbrachten wir Teilnehmerinnen mit den Mitarbeitern der FFT, die bereits die Anlage auf das Grand Slam Turnier, für die Olympischen Spiele und für einen Netflix-Dreh der Serie „Emily in Paris“ vorbereiteten.
Als wir nach der Mittagspause in den Seminarraum zurückkamen, erhielten wir alle ein kleines Present von Roland Garros auf unseren Plätzen, in welcher sich Merchandise Artikel von RG befanden. Nachdem eine weitere Einheit der ITF Rules of Tennis absolviert wurde, bekamen wir Teilnehmerinnen zum Abschluss des ersten Tages eine gesamte Führung über das Roland Garros Gelände, inklusive dem „Walk on Court“ des Philippe Chatriers, den Spielerbreichen, wie dem Tournament Desk, Restaurant und auch den Spielerkabinen.
Tag 2
Der zweite Seminartag begann mit einer Rede des FFT General Secretary, Pierre Doumayrou, der es als große Ehre wertschätzte, dass die erste Advantage All WB School bei ihnen auf der Anlage in Paris stattfand.
Der inhaltliche Teil am zweiten Tag begann mit der Fortsetzung der ITF Rules of Tennis. Noch vor der Mittagspause wurde dieser Block abgeschlossen. Als nächstes stand der “Code of Conduct“ auf dem Plan, der uns überwiegend anhand von Video Cases näher gebracht wurde. Ebenfalls war die ITIA während der WB School vertreten, die sich vorstellten und uns einen Vortrag mit dem Slogan „Tennis You Can Trust“ hielten. Themen, wie zum Beispiel „Match Fixing“, „Betting“ oder weitere streng verbotene Verhaltensweisen und deren Konsequenzen wurden uns hier ausdrücklich erklärt.
Tag 3
Am dritten Tag beendeten wir den Block „Code of Conduct“ und stiegen ein in das Chair Umpire Module, welches „Techniques and Announcements“ und „Clay Court Procedures“ bis zur Mittagspause beinhaltete.
Für das letzte gemeinsame Mittagessen wurden wir von der FFT in ein kleines Restaurant in Paris eingeladen. Gestärkt ging es weiter mit einem weiteren Teil des „Chair Umpires Modules“, mit dem Fokus auf „Image, Presence and Communication“.
Mit dem Ende des letzten inhaltlichen Seminartags und dem Wissen, dass nur noch zwei Prüfungen anstanden, um, wie die ITF es nennt, zur „Badge Family“ dazuzugehören, stieg auch etwas die Aufregung.
Tag 4 – Praktische Prüfung M25 Créteil
Abgeholt an der Anlage, ging es Richtung Créteil zum ITF M25 Turnier. Nach einer halbstündigen Autofahrt erwarteten uns die „Teacher“ und Supervisor Jean-Patrick Reydellet, dessen Name vielen als Roland Garros Chief of Umpires bekannt ist, im
Schiedsrichterraum. Nach der Bekanntgabe der Assignments ging es auch schon mit einer Kollegin aus der WB Schule, die vor bzw. auch nach ihrem Match als Linienrichterin fungierte, für die ersten drei Teilnehmerinnen auf den Platz. Auch wenn man von einer der besten Schiedsrichterinnen „evaluiert“ wurde, hat uns die Zusammenarbeit und die Team- Atmosphäre zwischen den Teilnehmerinnen, sowie die Unterstützung von Teilnehmerinnen auf der Tribüne die Aufregung schnell genommen, sodass wir uns ganz allein nur noch auf das Match konzentrieren konnten und der Rest „mehr oder weniger“ ausgeblendet wurde.
Auch auf der Anlage in Créteil trafen wir auf bekannte Gesichter, wie ATP Gold Badge Chair Umpire Aurélie Tourte oder Gold Badge Chief Eric Hamon. Nach einem erfolgreichen Ende des vierten Tages, konnten die Teilnehmerinnen zufrieden zurück in das Zentrum Paris‘ zurückkehren, um sich für die letzte Prüfung, welche am nächsten und somit am letzten Tag stattfand, vorzubereiten.
Tag 5 – Final Exam
Mit etwas Aufregung ging es ein letztes Mal zur RG-Anlage. Ein letztes Mal durch den Security Check. Im Seminarraum angekommen, erwarteten uns wieder unsere „Teacher“ und das selbe bekannte Gesicht vom vorherigen Tag, Aurélie Tourte. Nach Aurélies kleiner Ansprache und Erfolgswünschen, hatten wir unsere letzte Chance Fragen zu stellen, bevor „the Final Exam“ begann.
Nachdem auch diese geklärt waren, fuhren wir unsere Laptops/Tablets hoch und öffneten das Education Portal, in welchem sich unsere Prüfung befand. Mit den letzten Worten von Eva, Louise und Thea, begannen wir die Prüfung.
Um 10:15 war das Prüfungsende. Nach 45 Minuten durften wir zurück in den Seminarraum, um unsere Ergebnisse entgegenzunehmen. Mit der erfreulichen Nachricht, dass alle Teilnehmerinnen die White Badge School erfolgreich abgeschlossen hatten, ging es samt Badge auf den Philippe Chatrier um Bilder zu machen. Die Aussicht vom Stuhl des Schiedsrichters, durften wir ebenfalls für wenige Sekunden genießen.
Mit vielen strahlenden und lächelnden Gesichtern wurde sich ausdrücklich bei unseren „Teachers“ und bei der Federation Francaise Tennis, vertreten durch Fabien Almanzy, Jean- Patrick Reydellet und Pascal Maria, bedankt.
Nach der Verabschiedung von Eva Asderaki-Moore, Louise Azemar Engzell und Thea Finke, von den Teilnehmerinnen, sowie allen weiteren Begleitern und Unterstützern hieß es „Merci et Au Revoir, Paris!“
Ebenfalls möchten wir (Annika und Jane) uns ausdrücklich bei der DTSV und dem DTB bedanken, die uns diese unvergesslichen Tage ermöglicht haben!!